Podcast zum Sonntag "Rogate"
am 17.05.2020

von Dorothee Geisslinger Henkel

… vom Beten.

Das „Vater unser“ verbindet uns mit ChristInnen in der ganzen Welt. Wir beten es in jedem Gottesdienst. Für viele Menschen gehört es zum persönlichen Gebet.
An diesem Sonntag ist es Teil des Evangeliums, einer Stelle aus der Bergpredigt, in der es ums Beten geht. Vom „richtigen Beten“ ist immer wieder die Rede. Aber gibt es überhaupt ein falsches Beten? Gibt es Maßstäbe und Kriterien, gibt es Anleitungen fürs Beten?
Gebet bedeutet mit Gott in Kontakt sein, sich auf Gott ausrichten mit Worten oder ganz still. Sagen darf man da alles, das ist meine Überzeugung. Manchmal fällt es uns aber schwer mit Gott in Kontakt zu kommen, weil wir aus unseren Gedanken und Gefühlen nicht herauskommen, gar kein „DU“ wahrnehmen. Manchmal finden wir auch keine Worte.
Das Vater unser hilft uns, uns „hineinzusprechen“ in die Beziehung mit Gott,. So wie es uns überliefert ist sprechen wir Jesu Gebet mit.

Ich lade Sie heute ein, einen meditativen Weg mitzugehen, für sich einen Moment Ruhe einkehren zu lassen und dem „Vater unser“ vielleicht einmal ein wenig neu oder anders zu begegnen.

Mt.6,7-15 (BasisBibel)

„Sprecht Eure Gebete nicht gedankenlos vor Euch hin – so machen es die Heiden!
Denn sie meinen, ihr Gebet wird erhört, weil sie viele Worte machen.
Macht es nicht so wie sie! Denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch bevor ihr ihn darum bittet, so sollt ihr beten.

Unser Vater im Himmel, dein Name soll geheiligt werden.
Dein Reich soll kommen.
Dein Wille soll geschehen.
Wie er im Himmel geschieht, so sollen auch auf der Erde Wirklichkeit werden.
Gib uns das Brot, das wir für heute brauchen!
Und vergib uns unsere Schuld – so wie wir denen vergeben haben,
die uns gegenüber schuldig geworden sind.
Und stelle uns nicht auf die Probe, sondern rette uns vor dem Bösen.
Wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben.
Wenn ihr den Menschen aber nicht vergebt, dann wird euer Vater euch eure Verfehlungen auch nicht vergeben.